In Gedenken an Robert Enke

Wenn du durch einen Sturm gehst
Geh erhobenen Hauptes
Und habe keine Angst vor der Dunkelheit
Am Ende des Sturms
Gibt es einen goldenen Himmel
Und das süße, silberhelle Lied einer Lerche

Geh weiter, durch den Wind
Geh weiter, durch den Regen
Auch wenn sich alle Deine Träume in Luft auflösen
Geh weiter, geh weiter, mit Hoffnung in deinem Herzen
Und du wirst niemals alleine gehen
Du wirst niemals alleine gehen

Geh weiter, geh weiter, mit Hoffnung in deinem Herzen
Und du wirst niemals alleine gehen
Du wirst niemals alleine gehen

Ruhe in Frieden

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Ich wurde im Stich gelassen, bist du bereit mir wieder Freude zu bereiten?

Also ich, gut zahlender treuer Fußballfan, mittleren Alters, suche einen neuen Verein. Vorzugsweise in der Region Berlin Brandenburg. Wenn du Leidenschaft und Hingabe besitzt, dazu hier und da auch mal ein Spiel gewinnst, dann bewerbt dich unter bsc4life@gmail.com.

Offene Fragen an die Profis

Erschienen im Berliner Kurier am 01.10.2009.

„An die paar so genannten Hertha-Profis, die aktiv den Rauswurf von Trainer Lucien Favre beschleunigt haben. Sehr geehrte Ex-Helden, vor dem ersten Spiel nach Ende der Ära Favre heute Abend in Lissabon habe ich doch noch ein paar Fragen. Wie ist das eigentlich, dabei mitgeholfen zu haben, den nach Meinung aller Experten (inklusive Ex-Manager Hoeneß) fachlich besten Hertha- Trainer der vergangenen 20 Jahre wegzumobben? Was ist das für ein Gefühl, nach einer 1:5-Klatsche im Mannschaftsbus zu lachen, wenn der Trainer spricht? Was spürt man, wenn man seinem Vorgesetzten in der Kabine auf taktische Anweisungen Widerworte gibt? Oder wenn man nach Platz 4 in der Vorsaison mit dem Fitnesszustand einer Wollsocke aus dem Urlaub zurückkommt? Seid ihr stolz darauf? Fühlt ihr euch jetzt mächtig, da Favre weg ist? Oder kommt vielleicht doch der Brechreiz hoch, wenn ihr euch morgens im Spiegel seht? Vielleicht passiert euch in eurem weiteren Leben mal dasselbe. Dass euch jemand im Stich lässt, auf den ihr euch verlassen habt. Aber heult dann bitte nicht rum. Sondern denkt an die Zeit, in der ihr mitgeholfen habt, einen Traum zu zerstören. Denkt an die Ära Lucien Favre bei Hertha BSC!

Von Andreas Lorenz“

Vielen Dank Herr Lorenz!

Tag 1 nach Favre

Es ist tatsächlich passiert. Gestern um 18:03 wurde Lucien Favre entlassen. Nach einen langen Tag kam man im Vorstand zu dieser Entscheidung.

Es bleibt ein ganz fader Beigeschmack. Es macht den Eindruck das, wieder einmal, eine Mannschaft ihren Trainer fallen lassen hat. Einen Trainer der, meiner Meinung nach, mit das Beste war was Hertha bisher auf der Bank hatte. Dafür gehört die Mannschaft geteert und gefedert. Es muss in den letzten Wochen wirklich vieles schief gelaufen sein von dem wir nur wenig mitbekommen haben. Ich möchte gar nicht den Schritt an sich kritisieren sondern eher die Umstände die dazu geführt haben. Lucien Favre ist vermutlich über seine Personalentscheidungen gestolpert. Möglich das die Mannschaft die Abgänge von Pantelic und Simunic dem Trainer anlasten und er somit das Vertrauen verspielt hat. Auch war die Auswahl der Neuzugänge alles andere als Glücklich. Aber das kann doch nicht alles sein. Herr Favre was haben sie angestellt das es so steil bergab gehen konnte?

6 Monate liegen zwischen der Tabellenführung und dem aktuellen Zustand. Das ist völlig unbegreifbar. Der ganze Verein liegt nun wieder am Boden. Alles was aufgebaut wurde komplett zerstört. Ich fühle mich in die 90er zurückversetzt. Angst und bange wird mir wenn ich mir die gehandelten Trainer ansehe. Ist unsere Hertha wieder auf dem Weg in die Zweitklassigkeit?

Eins ist klar, und es wird für mich eine Weile dauern bis ich das verkraftet habe.

Der Traum in den nächsten Jahren eine gut aufgestellte Hertha zu haben, die die eine oder andere Überraschung auf Lager hat, ist endgültig geplatzt. Lucien Favre möchte ich dafür danken diesen Traum überhaupt erst möglich gemacht zu haben.

Ist das System Favre am Ende?

Um 17:33 habe ich den Fernseher eingeschaltet. Zugegeben, es war wenig Hoffnung vorhanden vielleicht doch irgendwie einen Punkt in Hoffenheim zu holen. Aber was mich da nun schon wieder erwartete war wohl an Grauenhaftigkeit kaum zu überbieten. Der Fernseher sprang an als Ibisevic gerade das 2:0 markierte. Völlig fassungslos saß ich nun vor dem Fernseher. Was ist nur mit dieser Mannschaft los? Wie kann man in 4 Monaten alles verlernen was einen vorher ausgezeichnet hat? Was die Spieler im Moment abliefern spottet jeder Beschreibung. Arne Friedrich stolpert hilflos über den Platz. Er ist in seiner Kapitänsrolle völlig überfordert. Seine Leistungen haben sich endgültig seinem Ruf angepasst. Ein biederer, durchschnittlicher Bundesligaverteidiger der noch nie überragend war aber immer mal wieder grottenschlecht. Man sollte im einen Gefallen tun und ihm die Kapitänsbinde abnehmen. Vielleicht findet er so wieder zu alter Stärke.

Ich glaube man sollte jetzt die Mannschaft in die Verantwortung ziehen. Die faulen Äpfel auf die Tribüne setzen und mit einigen jungen Spielern wenigstens den Kampfgeist wieder wecken. Die Leistung die zum Beispiel ein Marc Stein im Moment abliefert sollte auch jeder U23 Spieler abrufen können.

Ich hoffen das die Tage folgendes erreicht wird:

Kapitän wechseln
Bigalke, Hartmann und Fardi eine Chance geben
Trainer stärken

Alles andere macht keinen Sinn. Funkel, Slomkas und Co können uns auch nicht helfen!

Muss es denn gleich so brutal sein

Mensch, da hat es mir in den letzten Monaten glatt die Sprache verschlagen. 32 Spieltage läuft alles wie am Schnürchen und nun der totale Absturz. Simunic, Pante und Vororin weg. Die konnte man nicht halten. Mühevoller Auftaktsieg gegen 96. Und ab da geht alles den Bach runter. Ich hoffe inständig dass Lucien Favre noch die Wende schafft. Das ganze Konzept Favre/Preetz wackelt gewaltig. Ein unglaublich schlechter Scherz des Fußballgotts Hertha im Jahr 1 nach Hoeneß so zu behandeln. Und die Presse stürzt sich nun auch begierig auf alles was die Auflage steigert. Widerlich. Ich hoffe Vorstand und Management bewahren die Ruhe.

Bauchlandung

Es war eine Niederlage mit Ansage. Zum einen sahen wir beim VfB schon immer schlecht aus. Zum anderen war der Höhenrausch der letzten Tage schon beängstigend. Wir waren jetzt einfach mal wieder dran. Keiner konnte erwarten das wir in den letzten Spiele nun alles weghauen und durchmarschieren. Es war die für mich einkalkulierte Niederlage.

Spannend wird es nun in den nächsten Wochen. Am nächsten Spieltag spielen alle Verfolger direkt gegeneinander. Ein Sieg gegen den BvB muss her!

Wie hat Hertha gespielt?

In diesen Tagen scheint ja wirklich alles anders zu sein. Und so begab es sich das ich nach dem Sieg gegen Leverkusen gemütlich zum Auto schlenderte. Dann sah ich wie ein kleiner Junge, vielleicht so 5-6 Jahre alt am Zaun lehnte und sich neugierig die Leute anschaute. Dann sah er mich und frage dann auch gleich: „Wie hat Hertha gespielt?“ „1:0 gewonnen!“ Ein Strahlen huschte über sein Gesicht. Er drehte sich um und rannte in die Wohnung um das Resultat seinem Kumpel zu berichten. „Hertha hat gewonnen!“

14 Jahre Hertha, aber das hatte ich noch nicht erlebt. Wunderbar! Mein Hertha macht jetzt auch Kinder glücklich und stolz.

Alte Dame, wie haste dir jewandelt…

Die Wochen der Wahrheit

Leverkusen, Stuttgart, Dortmund

Nach den drei Spielen wird wohl vieles klarer sein. Können wir ernsthaft um den Titel mitspielen oder wird es am Ende ein Kampf um die Euroliga Plätze? Gehen wir mit 4 Punkten aus diesen Begegnungen  raus sind wir immer noch voll vorne dabei. Daran merkt man schon, denn so ambitioniert ist das Ziel ja gar nicht, wie gut unsere Ausgangsposition ist.  Leverkusen wird natürlich gleich eine harte Nuss.  Die Werkself scheint im Moment etwas angeschlagen.  Eine Niederlage kann sich Bayer nicht leisten. Dann wäre der Zug zur Königsklasse abgefahren und der zur Euroliga wäre abfahrbereit.  Und wir alle kennen den Fußball. Tendenzen sind für die Katz.  Spätestens wenn Hertha spielt.  So Tippe ich mal auf ein gerechtes Unentschieden. 2:2 gegen Bayer. Und die andern Tipps schieb ich gleich hinterher.  1:1 in Stuttgart und 2:1 gegen Dortmund. Das wären 5 Punkte und weiterhin die Tabellenführung nach dem 26. Spieltag.

Gut oder?

Die Bestie besiegt

Es ist geschafft. Das schwerste Spiel des Jahres hat unsere Hertha erfolgreich überstanden. Energie Cottbus 3:1 geschlagen. Vielleicht war es eines dieser Spiele das man sich später immer wieder auf DVD anschaut. Ich habe irgendwie den Eindruck das meine, unsere Hertha, dieses Jahr einfach nicht mehr aufzuhalten ist. Es läuft einfach alles für uns. Wir werden immernoch unterschätzt. Alle warten auf den Einbruch. Aber er kommt und kommt nicht. Am 34. Spieltag werden sich hoffentlich viele verwundert die Augen reiben.

Aber es fällt allen merklich schwerer nicht doch den großen Traum auszuleben und somit vielleicht die letzten Prozente Konzentration zu verlieren. Auch in meinem Kopf spielen sich wunderschöne Bilder ab. Meisterschaft, Rathaus, Blau Weiß, Schale, Tränen, Brandenburger Tor. Man rutscht unwillkürlich in die selbe Gefühlslage wie im Sommer 2006. Wollen wir hoffen mit einem besseren Ende. Ich selbst spüre wie der Druck größer wird. Alle gratulieren einem. Überall muss man sich zu dem Thema äußern. Unangehem ist mir das fast schon. Die Familie, Freunde, so viele interessieren sich auf einmal für die alte Dame. Nun müssen wir es auch durchziehen. Trost möchte ich im Mai nicht erhalten.

Alles ein bißchen verrückt. Jahrelang ärgert man sich das sich keine Sau für Hertha interessiert und nun dreht sich das Blatt und es macht mir Sorgen. Heißt es am Ende doch wieder: „War ja klar“ ?